“Die Rosenheim-Cops”-Neuzugang Michaela Weingartner spricht über Familie und TV-Job: “Werde behandelt wie immer”
Bald starten die neuen Folgen von “Die Rosenheim-Cops” im TV. Mit dabei ist erstmalig auch Michaela Weingartner, die eine Hauptrolle in der beliebten Krimi-Serie übernommen hat. Woher kennt man die Schauspielerin, wie hat sie sich in ihre Rolle eingefühlt und wie tickt sie
Für die 32-Jährige ist es nicht der erste TV-Job, sie hat bereits Erfahrungen im Serien-Fach sammeln können. Woher man sie kennt, wie es zum Wechsel zu “Die Rosenheim-Cops” kam und ob sie von ihrer Familie für den Traum der Schauspielerei unterstützt wurde, hat sie der AZ im Interview verraten.
So hat Michaela Weingartner ihren Einstieg bei “Die Rosenheim-Cops” erlebt
AZ: Frau Weingartner, Sie haben bei “Die Rosenheim-Cops” eine Hauptrolle übernommen, stehen aktuell als Kriminalhauptkommissarin Julia Beck vor der Kamera. Wie aufgeregt waren Sie vor dem ersten Drehtag?
MICHAELA WEINGARTNER: Tatsächlich hatte ich dafür gar nicht so viel Zeit. Ich war schon nervös, es gab eine gewisse Grundanspannung, aber das ging alles so schnell, mit den Vorbereitungen, Kostümproben, Maskenproben – es war so viel los. In Bezug auf die Aufregung war das ganz angenehm.
Man hat also nicht vorab im Kopf, dass hunderttausende Zuschauer einschalten werden?
(Lacht) Nein, tatsächlich kam mir der Gedanke nie.
Wie wurden Sie von Ihren neuen Kollegen wie Max Müller, Dieter Fischer und Marisa Burger am Set aufgenommen?
Es war wunderbar, ich wurde von dem Team so herzlich in Empfang genommen. Die Kollegen haben mir es so leichtgemacht, mich dort wohlzufühlen und mir wurde Raum gegeben, mich dort auszubreiten und mich als Julia Beck auszuprobieren. Ich fühle mich hier wohl und kann mich auch entfalten. Mir wurde viel Vertrauen entgegengebracht.
Rollen-Vorbereitung durch familiäre Unterstützung: Onkel von Michaela Weingartner ist Kommissar
Wie haben Sie sich auf die Rolle einer Kriminalhauptkommissarin vorbereitet?
Ich habe vorab mit einem Coach an der Rolle gearbeitet, um mich gut darauf vorzubereiten und habe mich auch eingelesen. Witziger Weise ist mein Onkel Kommissar, den habe ich natürlich auch zurate gezogen. Dann möchte man sich unbedingt ausprobieren.
Haben Sie vorher schon mal eine Waffe abgefeuert?
Nein, das habe ich noch nie und das muss ich auch nicht. Bei “Die Rosenheim-Cops” tragen die Kommissarinnen und Kommissare keine Waffen.
Hatten Sie vorab Bedenken, eine große Serien-Rolle anzunehmen? Damit ist man immerhin auf unbestimmte Zeit auf diese Figur festgelegt.
Nein, das hatte ich überhaupt nicht. Es ist ein absolutes Geschenk, dass man als Schauspielerin sich in einer festen Rolle ausprobieren kann. Auf eine Figur festgelegt wird man ja meist von anderen. Man selbst ist davon überzeugt, dass man vielfältig agieren kann – dafür ist man in diesem Beruf schließlich ausgebildet. Ich glaube nicht, dass ich in ein Rollenfach gesteckt werde, weil ich eine Kriminalhauptkommissarin spielen darf.
Michaela Weingartner war bereits vorher in “Die Rosenheim-Cops” zu sehen
Es ist für Sie nicht das erste Mal, dass Sie für “Die Rosenheim-Cops” vor der Kamera stehen, bereits 2020 und 2021 haben Sie in zwei Episoden als Claudia Ramp und Eva Franzl mitgespielt. War das Ihre Empfehlung als Hauptdarstellerin?
Das weiß ich nicht. Die Rollen, die ich bei “Die Rosenheim-Cops” in der Vergangenheit gespielt habe, haben mit meiner jetzigen Rolle nichts zu tun. Dadurch konnte ich aber reinschnuppern und das Team kennenlernen. Für Julia Beck habe ich aber ein ganz normales Casting absolvieren müssen und wurde darüber ausgewählt.
Könnten die Fans der Serie Sie von Ihren früheren Auftritten erkennen?
(Lacht) Ja, bestimmt. Ich war in einem Winterfilm dabei, da habe ich die beiden Kommissare Hansen und Stadler tatsächlich beim Frühstück bedient, was im Nachhinein sehr lustig ist.
Blick hinter die Kulissen: So läuft ein Drehtag bei “Die Rosenheim-Cops”
Wie läuft ein Drehtag bei “Die Rosenheim-Cops” ab? Können Sie einen Einblick hinter die Kulissen gewähren?
Man wird in der Früh abgeholt und ans Set gebracht. Dann zieht man sich um, geht in die Maske und wird in die entsprechende Figur, in meinem Fall Julia Beck, verwandelt. Anschließend geht es zur Leseprobe, wo mit den Kollegen und dem Regisseur oder der Regisseurin die Szene besprochen wird. Am Set folgt noch die Stell- und Kameraprobe, man lotst die Szene aus, wie es für alle Beteiligten am besten machbar ist. Dann schmeißt man sich rein und hat viel Spielfreude – was mit den Kollegen wirklich oft der Fall ist. In jeder Einstellung findet man etwas, was das gewisse Etwas der Szene und der Serie rauskitzeln kann.
Wie viel Freiheit haben Sie, den Text zu ändern, um sich die gespielte Figur zu eigen zu machen?
Da bin ich schon relativ frei. Der Kriminalfall darf natürlich nicht verändert werden, ein paar Dinge sind vorab festgelegt. Ansonsten darf ich mir das sehr mundgerecht gestalten.
Michaela Weingartner spielte große Rolle in “Sturm der Liebe”
Vor “Die Rosenheim-Cops” haben Sie für “Sturm der Liebe” gedreht. Warum kam es zu dem harten Genre-Wechsel?
Ich wurde für beide Serien angefragt und für die jeweiligen Rollen gecastet. Bei “Sturm der Liebe” war meine Rolle zu Ende erzählt und dann kamen auch schon “Die Rosenheim-Cops”. Ich bin da nicht so festgelegt, dass ich nur in einer Schiene bleibe und bin auch froh darüber, dass es sehr unterschiedliche Genres sind. Ich darf mich in beidem ausprobieren, was als Schauspielerin unglaublich viel Spaß bringt.
Was schauen Sie eigentlich privat im TV? Eher die Daily-Telenovela oder doch den Krimi?
(Lacht) Das ist schwer zu beantworten. Ich bin ein unheimlich großer Fan der US-Sitcom “Friends”. Das schaue ich nach wie vor als Comfort-Food-Programm. Ich gucke aber auch wahnsinnig gerne Krimis. Auf ein Genre mag ich mich aber gar nicht festlegen.
Teure Ausbildung: Michaela Weingartner hat Schauspiel auf privater Schule gelernt
Sie haben Ihre Schauspiel-Ausbildung an der privaten Schauspielschule Zerboni in München gemacht. Ist das, im Gegensatz zu einer staatlichen Einrichtung wie die Otto-Falckenberg-Schule, nicht sehr teuer?
Natürlich ist das teurer als die anderen Schulen, aber für mich hatte sich das so ergeben. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl, auf der Schauspielschule Zerboni zu sein, ich habe mich da sehr gut aufgehoben gefühlt.
Private Schauspielschulen genießen nicht den besten Ruf, Vorurteile besagen, es geht dabei eben nur ums Geld. Wie haben Sie das erlebt?
Bei der Zerboni ist es tatsächlich etwas anderes, denn die Schule hat sich in München einen Ruf aufgebaut, der sehr nah an den staatlichen Einrichtungen dran ist. In der Theater- und Filmbranche kennt man die Schauspielschule Zerboni, was ein großer Vorteil sein kann.
“Ich hatte immer den Rückhalt meiner Eltern”
Hatten Sie für Ihren Traum, Schauspielerin zu werden, Rückhalt aus der Familie?
Ich hatte immer den Rückhalt meiner Eltern. Ich habe mich erst mit 23 Jahren dazu entschlossen, diese Ausbildung zu beginnen, davor studierte ich Kulturwissenschaften. Meine Familie merkte dann relativ schnell, dass mir die Schauspielerei sehr viel gibt und ich mich in diesem Bereich sehr wohlfühle. Daher haben mich meine Eltern immer unterstützt, was ein großes Geschenk ist. Bereits in Kindertagen habe ich in der alten Schreinerei meines Opas, die ein bisschen Pumuckl-Feeling verströmt, mit meinen Schwestern und meiner Tante regelmäßig Aufführungen inszeniert und dafür sogar selbst das Bühnenbild gebaut. Man kann sagen, dass ich bereits früh damit infiziert war.
Wie haben Ihre Eltern darauf reagiert, als Sie eine Hauptrolle in “Sturm der Liebe” und nun “Die Rosenheim-Cops” ergattert haben?
Die haben sich wahnsinnig gefreut, immerhin kennt “Die Rosenheim-Cops” jeder in meiner Familie. Das Schöne ist, wenn man Geschwister hat und gut mit ihnen klarkommt, ändert sich durch den neuen Job trotzdem nichts in der Wahrnehmung mir gegenüber. Ich werde einfach so behandelt, wie immer (lacht).
Neue “Rosenheim-Cops”-Darstellerin verrät: So tickt Michaela Weingartner privat
Wie tickt eigentlich die private Michaela Weingartner abseits der Kamera?
Im Vergleich zu Julia Beck, meiner Rolle in “Die Rosenheim-Cops”, habe ich auch eine Gewissenhaftigkeit und kann mich einer Sache voll und ganz verschreiben. Ein Büro-Job wäre jetzt nicht unbedingt mein Fall, ich bin da eher der handwerkliche Typ. Während Corona habe ich etwa das Brotbacken für mich entdeckt, was ich mit großer Leidenschaft praktiziere. Ich mag es auch, wenn Sachen einen Sinn haben, das ist mir wichtig. Mit Oberflächlichkeiten kann ich überhaupt nicht gut, das langweilt mich schnell.
Durch Ihre Hauptrolle in “Die Rosenheim-Cops” wird höchstwahrscheinlich bei den Fans auch das Interesse an Ihrem Privatleben steigen. Haben Sie sich überlegt, wie Sie damit umgehen wollen?
Ich weiß natürlich, dass die Fans Anteil haben wollen an meiner Persönlichkeit. Ich bin der Meinung, dass die Zuschauer etwas von ihren TV-Vorbildern haben sollen, aber ich habe gerne Raum für mich. Das, was ich mit der Öffentlichkeit teile, teile ich gerne, aber ich will mir ein Kleinod um mich und meinen nächsten Kreis bewahren.
Was wäre Ihre absolute Traum-Rolle? Würden Sie gerne mal in einem XXL-Hollywood-Blockbuster mit vielen Explosionen und großen US-Stars mitspielen?
Natürlich! Wenn das Angebot, genauso wie Sie es beschrieben haben, kommen würde, würde ich sofort zusagen. Zuerst würde ich selbstverständlich “Die Rosenheim-Cops” fertig drehen (lacht).
Ist die Schauspielerei für eine TV-Produktion so gut bezahlt, wie es den Anschein hat? Vorurteile besagen immerhin, dass man mit Jobs beim Fernsehen schnell ausgesorgt hat.
Meiner Meinung nach kann man davon gut leben. Ich weiß nicht, wie das andere Kollegen sehen, aber für mich ist das vollkommen ausreichend.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich möchte mir gerne Zufriedenheit, Leichtigkeit und Vertrauen bewahren. Ich wünsche mir, dass alles einen Sinn ergibt – was es eigentlich immer tut, auch wenn man das meist erst im Nachhinein feststellt.