„Die Rosenheim-Cops“-Star Dieter Fischer bald als Ermittler bei „Notruf Hafenkante“?
Schauspieler Dieter Fischer blickt gern über seinen oberbayrischen Tellerrand hinaus. Doch den Stadler gibt er nur bei „Die Rosenheim-Cops“.
Seit 13 Jahren steht Dieter Fischer (52) inzwischen schon als Rosenheim-Cop Anton Stadler vor der Kamera. Er liebt seinen Job – auch, weil dieser das Serien-Ensemble zur fleischgewordenen Imagewerbung für seine voralpenländische Heimat gemacht hat.
„Ich glaube, dass man über die Rosenheim-Cops Bayern lieben lernen kann, selbst wenn man aus einem anderen Bundeland kommt“, stellt er im Interview mit „TV Movie Online“ fest. Dabei sei die ZDF-Produktion alles andere als eine One-Bayer-Show.
Für Fischer ist es gerade der Kontrast zwischen seiner Figur und Stadlers Partner Sven Hansen (Igor Jeftić, 51) der den unverwechselbaren Charme der Rosenheim-Cops ausmacht: „Der Hansen, der eher Kühle aus dem Norden, der smartere von beiden, und der Stadler, der bräsige Bayer – das beschreibt dieses Miteinander und auch die Konflikte, die in unserer Serie entstehen, sehr gut!“
Rosenheim Cop Dieter Fischer: „Norddeutsche und Bayern sind sich nicht unähnlich!“
Dabei seien der Norddeutsche und der Bayern per se gar nicht so wesensfremd, wie man oft meint. „Wir sind grundverschieden, aber nicht unähnlich von unserer Mentalität“, ist er überzeugt. Für Fischer, der im Voralpenland lebt und dreht, übt die Küste ohnehin eine ganz besondere Faszination aus. Er reist gern an Nord- und Ostsee, hat sogar gelernt, Fisch zu filetieren.
„In meinem Leben waren die Berge immer präsent. Als ich zum ersten Mal in Schleswig-Holstein war und das flache Land sah, das Wasser und die Deiche, war ich begeistert. Das war für mich komplett fremd“, erzählt er. Und fügt lachend hinzu: „Bei meiner ersten Begegnung mit der Nordsee war sie einfach nicht da. Ich wusste zwar von Ebbe und Flut, aber nicht, wie das aussieht oder wie sich das anfühlt.“
Heute ist Hamburg nach München Fischers zweitliebste Stadt. „Hamburg wäre für mich eine Wahlheimat“, sagte er. Und an Arbeit sollte es ihm an der Elbe ohnehin nicht mangeln. Schließlich werden an der Waterkant vom „Großstadtrevier“ bis zu „Notruf Hafenkante“ zahlreiche Krimi-Reihen produziert. Ein Gerne, in dem sich der Schauspieler wohl fühlt, obwohl der Job des Polizisten als kleiner Junge überhaupt nicht auf seiner Berufswunschliste stand. „Eigenartigerweise“, wie er heute sagt.
Inzwischen ist Fischer von der Polizeiarbeit fasziniert, interessiert sich für Mordermittlungen und Profiling. Dennoch habe er noch nie ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, das Betätigungsfeld zu wechseln. Dafür mag er den Beruf des Schauspielers zu sehr. Fischer: „Die Polizeiarbeit ist sehr interessant, aber man hat mit sehr viel Negativem zu tun, wenn man zum Beispiel zu einem Unfall, oder einem Streit gerufen wird. Ich bewundere die echten Polizisten und Polizistinnen für das, was sie täglich leisten. Ich glaube, das ist ein Knochenjob.“
Dieter Fischer hätte Lust, mal in Hamburg zu ermitteln
Definitiv könnte er sich dagegen vorstellen, mal für eine Episodenrolle bei den Kollegen vom Großstadtrevier oder von der Hafenkante vorbeizuschauen. Er hätte sogar riesige Freude daran. „Allerdings habe ich mich beim Drehen auf den bayrischen Dialekt spezialisiert, damit ich authentisch wirke“, gibt er zu bedenken. Er habe während der Schauspielausbildung zwar klassisch Bühnenhochdeutsch gelernt, dieses sei aber ein bisschen eingerostet.
Vielleicht könnte Fischer bei „Notruf Hafenkante“ ja auch als bayrischer Ganove zu sehen sein. Schließlich startete er seine Karriere bei den Rosenheim-Cops in einer Episodenrolle als Tatverdächtiger, ein paar Jahre bevor das ZDF ihn für die Hauptrolle des Ermittlers verpflichtete.
Die oberbayrische Komfortzone für einen Job auch mal zu verlassen, wäre also aus vielerlei Perspektive betrachtet überhaupt kein Problem für Vorzeigebayer Fischer. Nur eins ist ihm wichtig, wenn er es um Verpflichtungen außerhalb der Rosenheim-Cops geht. „Beim Drehen ist es so: Wenn mich jemand von außen für eine Episodenrolle holt, dann erwartet er zumeist etwas Stadler-Ähnliches. Diesen Wunsch erfülle ich aber nur ungern, denn der Stadler ist eben der Stadler!“